Was kann sich eine Leistungsgesellschaft leisten?

Tanzen?

Unsere Erde ist aus dem Hochleistungstempo gefallen in diesem Jahr. Jetzt sind wir kollektiv aufgerufen, miteinander nach neuen Wegen zu suchen und sie in kleinen Schritten zu gehen, nachvollziehbar, Rücksicht nehmend. Diese Chance haben wir plötzlich, weil wir plötzlich Zeit hatten, aufzuräumen, die Prioritäten zu hinterfragen. Unseren Motiven auf die Spur zu kommen, die sich verselbständigt hatten.

Neu aufbrechen statt weiter abstürzen.

Neugierig sein.

Wie empfangen wir die Neuen, die Babies? Wie verabschieden wir die Alten? Und wie leben wir dazwischen?

Emotionen. Wohin mit ihnen mitten im Alltag?

Kann sich eine Leistungsgesellschaft Emotionen leisten? Können wir uns spüren, einander mitfühlend den Weg bahnen?

Oder herrscht noch immer das Augenzuunddurch-Prinzip?

Es wachsen Generationen heran, die so nicht mehr können. Die ihre Befindlichkeit artikulieren. Wie unmenschlich waren wir denn drauf, dass uns diese menschlichen Äußerungen so sehr auffallen? Und dass für sie noch gar kein richtiger Raum eingeplant ist?

Wir waren so, wir sind im Umbruch, wir leben Veränderung. Wir sind verantwortlich dafür, was draus wird. Wir. Jeder an seinem Platz.

WIR SIND DAS.

Lebensweg

Perlen sind deine Früchte, durch die sich der rote Faden deines Lebens zieht wie durch ein Nadelöhr – immer bleibt etwas zurück, immer bringst du mehr Frucht. Nicht im Tun, sondern im Überwinden deines Widerstandes namens Dagegen, der sich Liebe in die eigene Tasche wirtschaften wollte – das bleibt mehr und mehr zurück. Du wirst mehr und mehr sichtbar in deinen Früchten. Das ist mehr, als du jemals erreichen wolltest. Weil du es nicht erreichen kannst.

Gib auf.

Kapituliere bedingungslos.

Gib dich hin.

Aus Liebe.

An die Liebe.

Nur nicht aus Liebe weinen?

Nein.

Nur noch aus Liebe weinen.

Urgrund

Liebe ist keine Selbstbedienung, Liebe kann nicht geraubt werden, Liebe darf empfangen werden aus Gnade als ein Geschenk zum Weitergeben

Die Geburt der Liebe

Deine Pläne liegen zerschmettert mit dir am Boden, und aus dieser Perspektive steht dein Leid über dir. Deine Erwartungen, deine Vorstellungen haben sich nicht erfüllt. Du kannst nicht mehr in der Täuschung leben, deine Illusion ist gestorben.

Erhebe dich in deinem Tempo, indem du dich herausziehst aus dieser Gefühlszange, die dich fertigmachen wird, wenn du drin steckenbleibst.

Wie geht das?

Indem du daran glaubst, dass es geht. Indem du daran glauben willst, dass es geht.

Indem du dich erinnerst, dass du eine Erfahrung machst, die dich weiterbringen will. Und die du vielleicht sonst an anderer Stelle gemacht hättest.

Nimm die Aufmerksamkeit vom Schauplatz weg und betrachte die Erfahrung darin.

Kannst du für irgendein kleines Detail jetzt schon Dankbarkeit empfinden? Dann sage jetzt Danke für. Es wird mehr werden. Weil du deine Aufmerksamkeit darauf lenkst. Bühne baust. Die alte Leier wird unterbrochen.

Und dann kommt wieder eine Leid-Attacke. Gehe mitten durch wie in einer Wehe. Bleib dabei, erwarte, dass etwas weitergeht, dass es wirklich ein Geburtsvorgang für dich ist.

Eine Geburt braucht ihre Zeit. Akzeptiere es. Nimm dir vielleicht eine „Hebamme“, die dir hilft, durch den Schmerz zu gehen und etwas zur Welt zu bringen, das nur du zur Welt bringen kannst.

Suche dir keine Verbündeten, die nur hilflos im Weg stehen oder dein Leid filmend weitertragen oder sich selbst darin spiegeln. Alle raus!

Bringe nicht dein Leid zur Welt, sondern wandle es in eine Wehe um.

Denke diesen Gedanken, mache ihn zu deiner Prophezeihung, dann wirst du in anderen Umständen SEIN, und die alte Leier wird zu deinem Entbindungssong, der untergeht im Schrei des neuen Lebens.

die Geburt der Li(e)be lle

Einordnen

Geh aus der Schusslinie und versuche nicht, die Welt zu retten, wo sie sich wehtun will. Es wird dich treffen.

Geh in dich und bringe deine eigene Demolierung zum Vorschein, damit sie abklingt, statt in Resonanz mitzuschwingen. Was deinen Herzrhythmus durcheinanderbringt.

Geh aus dir raus und bringe deinen Ton zur Welt so laut, wie eben ein frisch geborenes Baby schreit.

Und jetzt stelle dir mal die beiden Töne nebeneinander vor: Kriegsgeschrei und das Schreien eines Neugeborenen. Und jetzt wähle den Tod oder das Leben.

Rette sich, wer kann, ins Leben, ins Vertrauen. Du bist am Drücker!

Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.(Matthäus 5:9)

Lichtspiele

Bist du ein Freund, eine Freundin? So teile ihm/ihr in einer vertrauten Klarheit deine Schatten mit. Sortiert sie miteinander aus – jemand, der dich von Herzen liebt, kann erkennen, welche Schatten dir zu groß und somit nicht von dir sind. Sonst wirfst du sie weiter, deine Freunde bekommen sie ab.

Mache deine Freunde auch nicht zu Verbündeten, die dir beim Schleppen helfen, sondern lasse wirklich los, was nicht zu dir gehört.

Mit dem eigenen Schatten gehe liebevoll in die Verantwortung – als deine natürliche Grenze, die eine bewegliche sein kann, wenn du willst. Du hast einen freien Willen. Du bist frei.

Lebe es vor, Stärken und Schwächen zu haben, das brauchen die Menschen, die sich gern als große Lichtgestalten kreieren.

Schaut miteinander zum Licht, zum Ziel, zum Sinn, in Liebe. Und schaut miteinander, welche Schatten ihr werft – seid korrekturfähig. Räumt euch Freiraum ein, wenn etwas in Ordnung kommen muss – damit es gehen kann, bevor es sich zu einem großen Schatten aufbaut.

Schatten – jetzt im Hochsommer lieben wir ihn. Brauchen wir ihn. Um nicht zu verbrennen.

Unser eigener Schatten erinnert uns daran, nicht zum stolzen Überflieger zu werden, auch er schützt vorm Verbrennen. Er macht uns rücksichtsvoll.

niemand lästern, nicht hadern, gelinde seien,
alle Sanftmütigkeit beweisen gegen alle Menschen.
(Titus 3:2)

Liebesbeweis

Du bist ein liebevolles Schöpferkind.

Tue, was Du tust, denke, was Du denkst, in Liebe.

Fühlst Du Dich überfordert – frage Dich, was kann ich JETZT in Liebe tun.

Kannst Du lieben, was da ist? Nein? Dann gehe ins Gebet, gehe Hilfe, gehe Liebe holen.

Du bist ein liebevolles Schöpferkind.

Wenn Du in einer Veränderung lebst, frage Dich: was kann ich mitnehmen? Wieviel kann ich tragen? Erbringe den Liebesbeweis, indem Du Dich ehrlich fragst, was davon Du lieben kannst.

So passiert allmählich eine Verwandlung in Dir und um Dich her. Von klein nach groß, von innen nach außen.

Es geht nicht um viel oder wenig, alles oder nichts, Leben und Tod, nein. Es geht darum, Dich vorzubereiten auf die Liebe, die durch Dich durchkommen will.

Die Liebe klopft JETZT an, glaubst Du das?

Wellen schlagen oder auf ihnen reiten oder sie betrachten – entspann dich doch mal!

Höher, schneller, weiter – nun stockt es noch immer. Dabei waren wir so effizient, so weit.

Es gibt so ein altes Sprichwort, wo eine Gruppe Menschen eine lange Wegstrecke zurücklegte, bis eine Pause angeordnet wurde, die immer länger dauerte. Und einige beklagten das, den sie lagen doch so gut in der Zeit! „Aber die Seele braucht Zeit, um nachzukommen. Für sie waren wir zu schnell.“ Kam als Antwort.

Bevor wir endgültig zur Maschine werden, dürfen wir vielleicht doch mal innehalten und überlegen, wo wir eigentlich hingeraten sind – außer uns.

Vielleicht verdanken wir die Effizienz unserem ausgeblendeten Fühl-System und der hervorragenden Möglichkeit, alle anfallenden Abfallprodukte ausgelagert oder gut verdrängt aus dem aktuellen Statusbild herausgehalten zu haben.

Licht und Schatten – da gibts einen direkten Zusammenhang. Viel Licht, viel Schatten. Effizienz hieß auch: ich Licht, du Schatten. Oder: alles Licht. Oder: alles Schatten. Oder: ich Schatten, du Licht.

Beides ist immer hier im Leben. Ein liebevolles Miteinander kommt nur zustande, wenn die Überflieger mal unter sich schauen, wer grad ihre Schatten auffängt. Dort fängt Klimawandel an, dort kann sich das Herz auch öffnen – wenn miteinander gelebt und ausgebadet wird. Man nennt es Verantwortung.

Ich durfte irgendwann zu der Erkenntnis gelangen, dass ich eine gute UND eine schlechte Mutter, Partnerin, Freundin usw. bin.

Und da gibts noch einen Punkt: wo fängt die Überforderung an, wo wissen wir genau, dass es unser Fassungsvermögen übersteigen wird, in dem wir liebevoll handlungsfähig bleiben können? Wie verhalten wir uns dann? Latschen wir tapfer rein in die Falle? Und wenn wir drin liegen, leiden wir dann doppelt – sind überfordert UND verletzt. Und bekommen noch weniger Miteinander hin.

Verletzung und Selbstverletzung kommen in effizienten, hochengangierten Bereichen sehr sehr häufig vor.

Wenn dich das Thema anspricht, wenn es einen Lebensbereich gibt, wo du dich drin wiederfindest – zunächst: es ist NORMAL! Die Hochglanzgeschichten sind nicht echt.

Wende dich an die jüngeren Generationen, die es sich leisten, in ihrem Herzenstempo zu leben – von ihnen wirst du hören, wie sie ihre Bedürfnisse artikulieren können, ihre Gefühle kennen und auch ihre Grenzen. Das kommt jetzt verstärkt auf, weil wir ne ziemlich lange Zeit in keinen Weltkrieg mehr verwickelt waren. So dass wir als Menschen aus dem Überlebenskampf in ein friedliches Aufblühen wechseln können.

Kleinere Brötchen mit Liebe gebacken, machen glücklicher satt.

Da ist noch so was – haben wir uns Zeit genommen, die nächste Generation liebevoll einzuarbeiten? Auch eher nicht. Sie bringen sich das Brötchenbacken mit dem Internet bei. Und die „Alten“ regen sich auf, dass diese Jugend nur auf ihr Handy starrt.

Ich habe als Kind und Jugendliche so viel in die Bücher gestarrt. Das war nicht verpönt.

Ich bin froh, dass Wissen jetzt so zugänglich ist für alle, dass Ideen im Handumdrehen miteinander geteilt werden können. Und dass wir den erarbeiteten Wohlstand dazu nutzen können, miteinander auch mehr im Einklang zu leben mit allen Facetten unseres Seins.

Chill doch mal.