Wellen schlagen oder auf ihnen reiten oder sie betrachten – entspann dich doch mal!

Höher, schneller, weiter – nun stockt es noch immer. Dabei waren wir so effizient, so weit.

Es gibt so ein altes Sprichwort, wo eine Gruppe Menschen eine lange Wegstrecke zurücklegte, bis eine Pause angeordnet wurde, die immer länger dauerte. Und einige beklagten das, den sie lagen doch so gut in der Zeit! „Aber die Seele braucht Zeit, um nachzukommen. Für sie waren wir zu schnell.“ Kam als Antwort.

Bevor wir endgültig zur Maschine werden, dürfen wir vielleicht doch mal innehalten und überlegen, wo wir eigentlich hingeraten sind – außer uns.

Vielleicht verdanken wir die Effizienz unserem ausgeblendeten Fühl-System und der hervorragenden Möglichkeit, alle anfallenden Abfallprodukte ausgelagert oder gut verdrängt aus dem aktuellen Statusbild herausgehalten zu haben.

Licht und Schatten – da gibts einen direkten Zusammenhang. Viel Licht, viel Schatten. Effizienz hieß auch: ich Licht, du Schatten. Oder: alles Licht. Oder: alles Schatten. Oder: ich Schatten, du Licht.

Beides ist immer hier im Leben. Ein liebevolles Miteinander kommt nur zustande, wenn die Überflieger mal unter sich schauen, wer grad ihre Schatten auffängt. Dort fängt Klimawandel an, dort kann sich das Herz auch öffnen – wenn miteinander gelebt und ausgebadet wird. Man nennt es Verantwortung.

Ich durfte irgendwann zu der Erkenntnis gelangen, dass ich eine gute UND eine schlechte Mutter, Partnerin, Freundin usw. bin.

Und da gibts noch einen Punkt: wo fängt die Überforderung an, wo wissen wir genau, dass es unser Fassungsvermögen übersteigen wird, in dem wir liebevoll handlungsfähig bleiben können? Wie verhalten wir uns dann? Latschen wir tapfer rein in die Falle? Und wenn wir drin liegen, leiden wir dann doppelt – sind überfordert UND verletzt. Und bekommen noch weniger Miteinander hin.

Verletzung und Selbstverletzung kommen in effizienten, hochengangierten Bereichen sehr sehr häufig vor.

Wenn dich das Thema anspricht, wenn es einen Lebensbereich gibt, wo du dich drin wiederfindest – zunächst: es ist NORMAL! Die Hochglanzgeschichten sind nicht echt.

Wende dich an die jüngeren Generationen, die es sich leisten, in ihrem Herzenstempo zu leben – von ihnen wirst du hören, wie sie ihre Bedürfnisse artikulieren können, ihre Gefühle kennen und auch ihre Grenzen. Das kommt jetzt verstärkt auf, weil wir ne ziemlich lange Zeit in keinen Weltkrieg mehr verwickelt waren. So dass wir als Menschen aus dem Überlebenskampf in ein friedliches Aufblühen wechseln können.

Kleinere Brötchen mit Liebe gebacken, machen glücklicher satt.

Da ist noch so was – haben wir uns Zeit genommen, die nächste Generation liebevoll einzuarbeiten? Auch eher nicht. Sie bringen sich das Brötchenbacken mit dem Internet bei. Und die „Alten“ regen sich auf, dass diese Jugend nur auf ihr Handy starrt.

Ich habe als Kind und Jugendliche so viel in die Bücher gestarrt. Das war nicht verpönt.

Ich bin froh, dass Wissen jetzt so zugänglich ist für alle, dass Ideen im Handumdrehen miteinander geteilt werden können. Und dass wir den erarbeiteten Wohlstand dazu nutzen können, miteinander auch mehr im Einklang zu leben mit allen Facetten unseres Seins.

Chill doch mal.

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