Von der tödlichen Obsoleszenz zur lebendigen Liebe

Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich. (Römer 7:15)

Für die großen Fragen des Lebens
braucht es Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit.

Zu sich selbst kommen,
der inneren Stimme zuhören,
statt dem Lärm zu erliegen.
Eine tägliche Überlebensübung.

Jeder Mensch hat sein eigenes Lebenstempo.
Wie lange er trauert, wie lange er über etwas nachdenkt,
wieviel Zeit er benötigt, um eine Aufgabe gut zu erledigen,
welche Einschränkungen und Defizite er zu berücksichten hat –
das alles sind die Bestandteile seiner Lebensgleichung.

Wird das nicht einkalkuliert, verkommt er
zum austauschbaren Massenprodukt
mit Sollbruchstelle.

Was nur er zu geben hat,
bleibt unabgefragt.

Es ist, als liefe er mit einem ungeborenen Kind umher,
das langsam stirbt.

Für dieses Kind
trägt jeder von uns
selbst die Verantwortung.

Es zur Welt zu bringen,
ist das Beste,
was wir tun können.

Wie bei einem Baby, das in eine Familie hineingeboren wird,
der Rahmen mit seinen Untiefen bleibt vielleicht bestehen,
aber die Prioritäten verschieben sich,
und das verändert alles.

Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein sehet zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. (Galater 5:13)

November

Wir sind im November angekommen. Für viele Alleinlebende eine unangenehme Zeit. Trübe Sicht und trüber Sinn? Wie geht man damit gut um? In Kontakt treten mit anderen Menschen, den Befürchtungen keinen Raum geben, sondern dankbar auf alles Gelungene im Jahr zurück schauen. Oder auch sich bewusst einlassen auf Prozesse der Trauer, des Abschieds. Denn alles hat seine Zeit, alles darf seine Zeit auch haben, und alles braucht seine Zeit.

 

 

 

 

Zutrauen

Manchmal merke ich
wie meine Seele zittert
als hörte ich das Herbstlaub in den Bäumen rascheln:
gleich müssen wir fallen

Dann wiege ich
mit einem leisen Lied
die Angst in mir wie ein Kind

Dann wird es Frühling in mir
die Blätter am Baum
erwarten in den Knospen
den Auftritt ihres Lebens

Immer ist irgendwo Herbst
aber immer auch irgendwo Frühling

Immer fallen Blätter
immer öffnen sich Knospen

Das ist ganz sicher

Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!
Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!
(Bibel; Offenbahrung 21:5)

Kleine Auszeit

Die Seele baumeln lassen – wer mag diesen schönen Ausdruck geprägt haben?

Wie oft gestehen wir uns das zu?

Zweckfreie Räume und Zeiten und Freundschaften sind Schutzzonen für die Seele.

Gar nicht so einfach, wenn wir das Gefühl haben, dass sich alles rechnen muss. Dann werden Urlaub, Freunde, Hobbys zu Zielobjekten eigener Profilierung.

Früher gab es andere Freizeitbeschäftigungen, zum Beispiel: aus dem Fenster rausschauen (manche mit Kissen unter den Armen). Der Fernseher wurde ausgeschaltet, weil nichts mehr kam – Sendepause.

Warum nicht mal im Urlaub planlos den Tag beginnen? Sich von der Schönheit der Natur hinreißen lassen? Am Meer liegen, den Sand spüren, dem endlosen Rauschen zuhören.

Warum nicht aus Freude, aus Neugier sonntags zu Hause spazieren gehen, einfach so?

Und ganz nebenbei schaltet der Körper einen Gang zurück. Einfach so – wenn er noch kann.

 

 

 

 

Utopie und Seelenfrieden

Wie gehen Dichter und Denker mit Umbrüchen um?

Spüren sie früher als manch anderer die nahende Veränderung?

Wie finden sie ihren Lebenssinn, wie setzen sie das in ihrem Alltag um?

Wie gehen sie mit Überforderung um?

„Sanatorium Europa“ – ein Dokumentarfilm, zu sehen in der ARTE-Mediathek,
nachfolgend verlinkt mit freundlicher Genehmigung vom ARTE Zuschauerdienst,
beschäftigt sich mit diesem Thema unter anderem am Beispiel von Hermann Hesse und Thomas Mann.

Die Sendung kann bis zum 5. Juli 2017 angeschaut werden.

http://www.arte.tv/de/videos/062217-000-A/sanatorium-europa